Die zionistischen Besatzungstruppen haben am Montag, 10. Januar 2022, fünf palästinensische Studentenführer vor dem Osttor des Campus von Birzeit-Universität festgenommen, was Protest und Empörung über die anhaltenden Angriffe auf das palästinensische Studentenleben auslöste. Spezialeinheiten der Besatzung stürmten den Campus gewaltsam mit einer kombinierten Streitmacht aus verdeckten/verkleideten Einheiten mit Handfeuerwaffen und voll bewaffneten Soldaten, die mit scharfer Munition das Feuer auf palästinensische Studierenden eröffneten. Das Samidoun Palestinian Prisoner Solidarity Network fordert Studentenorganisationen und Unterstützer Palästinas überall auf, sich zu organisieren, Maßnahmen zu ergreifen und eine Kampagne zu unternehmen, um diese fünf Studenten und die Hunderte von palästinensischen Studierenden, die von der zionistischen Besatzung inhaftiert wurden, zu befreien.
Sie nahmen fünf Studentenführer fest: Ismail Barghouthi, Koordinator des islamischen Blocks; Waleed Harazneh, Koordinator von “Student Unity Bloc”; Abdel-Hafez Sharabati, Koordinator der “Progressive Student Union”; Mohammed Khatib, Vertreter von “Progressive Democratic Student Pole” (Al Qutob); Und Qassem Nakhleh, ebenfalls vom islamischen Block.
Die Besatzungstruppen näherten sich von hinten den Studierenden, als diese an der Universität ankamen, und eröffneten das Feuer auf sie, bevor sie zu Boden gestoßen wurden. Die verkleideten Soldaten fuhren einen scheinbar mit Waren beladenen Transporter, während sich im hinteren Teil des Fahrzeugs Soldaten in voller Montur versteckten. Ismail Barghouthi wurde in den Oberschenkel geschossen und ins Krankenhaus gebracht, und auch Qassem Nakhleh und Abdel-Hafez Sharabati wurden durch den gewaltsamen Angriff der kolonialistischen Soldaten verletzt.
Alle fünf Studentenführer waren Teil der laufenden Studierendenmobilisierung und Proteste gegen die Universitätsverwaltung wegen ihrer Ermittlungen und Sanktionen gegen palästinensische Studierendenvertreter und -organisationen. Diese Repressionen erfolgten, nachdem die Studierenden im Dezember 2021 Veranstaltungen auf dem Campus zur Unterstützung des palästinensischen Widerstands organisiert und daran teilgenommen hatten.
Die Universität war heute wegen der anhaltenden Studierendenproteste geschlossen. Sie forderten von der Universitätsverwaltung ein Ende der Politik der Unterwerfung unter die Forderungen der zionistischen Besatzung und der Palästinensischen Autonomiebehörde – über die “Sicherheitskoordinierung” – zur Unterdrückung des studentischen Aktivismus und der Organisierung auf dem Campus.
Alle fünf festgenommenen Studenten gehören der Führung der Studierendenbewegung an. Heute waren sie eigens auf dem Campus unterwegs, um sich mit der Arbeitergewerkschaft der Birzeit-Universität zu treffen, um die anhaltenden Proteste und Aufrufe zu diskutieren. Anstatt dieses Treffen zwischen Studentenblöcken und Universitätsmitarbeitern abzuhalten, wurden die Studentenführer mit scharfer Munition beschossen, verletzt und von der zionistischen Besatzungstruppen beschlagnahmt.
Sie reisten gemeinsam zur Universität, als sie gerade den Solidaritäts-Sit-In in Ramallah zur Unterstützung des palästinensischen Gefangenen Nasser Abu Hamid verlassen hatten, der derzeit aufgrund einer fortgeschrittenen Krebserkrankung im Koma liegt und in einem Besatzungskrankenhaus stirbt.
Die Verhaftungen der fünf Studentenführer haben Empörung über die anhaltende Politik der zionisitschen Besatzungstruppen, die palästinensische Studentenorganisation angreift und unterdrückt, sowie über die Verwaltung der Universität Birzeit und die palästinensische Autonomiebehörde ausgelöst. Die Rolle der PA bei der „Sicherheitskoordination“ mit der zionistischen Besatzung umfasste in jüngster Zeit weitverbreitete Festnahmen palästinensischer Studierenden, bei denen sie gefoltert und über ihre Rolle in der Studierendenbewegung in Birzeit befragt wurden.
Die palästinensische Studentenblöcke stellten nach den Verhaftungen fest, dass die Verwaltung der Universität Birzeit auch an der Kriminalisierung und Repression der Studierenden mitschuldig war, indem sie Studentenführer nach der Organisation palästinensischer nationaler Veranstaltungen auf dem Campus sanktionierte und sie vor einen Sonderausschuss für mögliche Disziplinarmaßnahmen stellte. Während die Universität den Angriff auf ihrem Campus verurteilte, wurde in den Kommentaren unter ihrer Stellungnahme in den sozialen Medien wiederholt darauf hingewiesen, dass die Universität ihrer Verpflichtung zum Schutz der Studierenden und deren Rechte nicht nachgekommen sei.
Studentenblöcke forderten, dass die Universität die Forderungen der Studierendenbewegung zur Unterstützung der palästinensischen nationalen Organisierung auf dem Campus umsetzte und die Untersuchungsausschüsse gegen Studentenführer stoppte. Dies sei der einzige Weg, um eine klare Position gegen diese Besatzungsangriffe zu beziehen. Der islamische Block stellte fest, dass die Studierendenbewegung entschlossen ist, gegen alle Versuche, die Universität als Ort des palästinensischen Kampfes zu schwächen, entgegenzutreten. Sei es durch die Besatzung selbst oder durch diejenigen, die sich den Forderungen des zionistischen Regimes unterordnen.
Studierenden demonstrieren derzeit vor den Toren der Universität und haben am Dienstag, 11. Januar, zu einer Protestkundgebung aufgerufen, um die Studierendenbewegung zu unterstützen und die inhaftierten Studentenführer zu befreien.
Hunderte palästinensische Universitätsstudierenden werden von der zionistischen Besatzung abgeführt. Allein an der Universität Birzeit wurden im Jahr 2021 55 Studierenden festgenommen und 66 Studierenden befinden sich derzeit in zionistischen Besatzungsgefängnissen, darunter 8 ohne Anklage oder Gerichtsverfahren in Administrativhaft. Sie gehören zu den insgesamt über 4.500 palästinensischen politischen Gefangenen, die vom Besatzungsregime inhaftiert wurden.
Die Kampagne #FreePalestinianStudents mobilisiert über 300 Organisationen auf der ganzen Welt, um palästinensische Studierenden vor politischer Gefangenschaft zu schützen und ihre Freiheit einzufordern.