Globale Aktionen ehren das Leben und den Kampf von Khader Adnan und fordern Gerechtigkeit und Verantwortlichkeit

Eine Woche, nachdem der palästinensische Gefangene Khader Adnan nach 86 Tagen Hungerstreik hinter Gittern getötet wurde, da ihm die Verlegung in ein ziviles Krankenhaus absichtlich verweigert, seine Freilassung auf Kaution blockiert und er nur einen Tag zuvor in die berüchtigte Gefängnisklinik von Ramle zurückgebracht wurde, häufen sich weltweit die Aktionen und Veranstaltungen zu Ehren des gemarterten inhaftierten Widerstandskämpfers weiterhin an. Adnans Hungerstreik im Jahr 2023 war sein sechster; er hat seine Freiheit bei vier verschiedenen Gelegenheiten durch Hungerstreiks erlangt, während er ohne Anklage oder Gerichtsverfahren in israelischer Administrativhaft saß.

Während seines 86-tägigen Hungerstreiks setzten sich seine Frau Randa Musa und seine neun Kinder unermüdlich für seine Freiheit ein. Während Basisproteste in Palästina und auf internationaler Ebene Stimmen für seine Freilassung erhoben, schwiegen internationale Menschenrechtsorganisationen und Institutionen wie das Internationale Komitee vom Roten Kreuz weitgehend zu seinem Streik, selbst als sich seine Lage immer weiter zuspitzte.

In einem Artikel in Middle East Eye würdigte ihn der ehemalige Hungerstreikende Monammed al-Qeeq Adnan wie folgt:

“Es ist seltsam, wie ein Hungerstreik, der den Körper buchstäblich von innen auffrisst, einem Gefangenen eine unvergleichliche Macht verleiht: die Macht der Ablehnung und des Neinsagens gegenüber den Gefängniswärtern, die einen nur als Nummer betrachten.

Ich wusste, dass Adnan den Tod und das Leiden nicht mochte. Er liebte das Leben, aber er wollte ein Leben ohne Ungerechtigkeit und Demütigung – die Art von Leben, die er führte, wenn er mit seiner Frau und seinen Kindern zusammen war. Er sah den Hungerstreik als die mächtigste Waffe an, die es ihm ermöglichen würde, so schnell wie möglich in dieses Leben zurückzukehren.”

Al-Qeeq erinnerte auch an Adnans Geschichte als studentischer Aktivist und hob insbesondere einen Vorfall hervor, als Adnan im Februar 2000 Mathematik an der Birzeit-Universität studierte. Lionel Jospin, der damalige französische Premierminister, besuchte Birzeit nur wenige Tage, nachdem er den libanesischen Widerstand gegen die zionistische Besetzung des Südlibanon als “terroristisch” verurteilt hatte. Khader Adnan war der erste Student, der aufstand und Jospin anprangerte. Er inspirierte seine Kommilitonen dazu, Jospin mit Schuhen und Steinen zu bewerfen und ihn von der Universität zu verweisen.

Der Leichnam von Khader Adnan wird immer noch von der israelischen Besatzung festgehalten, zusammen mit den Leichnamen hunderter palästinensischer Märtyrer, darunter mehrere Gefangene, die nach ihren Tode weiterhin inhaftiert sind. Etaf Alayan, eine ehemalige palästinensische Gefangene mit einer eigenen, bemerkenswerten Geschichte von Hungerstreiks (sie führte 1997 den längsten individuellen Hungerstreik gegen Administrativhaft durch, noch vor Adnans Streik 2011-12), befindet sich derzeit vor den Büros des ICRC in El-Bireh im Hungerstreik, um die Rückgabe von Adnans Leichnam und dem seiner palästinensischen Märtyrerkollegen zu fordern.

Adnans Hungerstreiks, insbesondere in den Jahren 2011-12, 2015, 2018 und 2021, spielten eine wichtige Rolle bei der Mobilisierung internationaler Unterstützung und Aufmerksamkeit für palästinensische Gefangene, einschließlich des Wachstums und der Entwicklung von Samidoun Netzwerk zur Verteidigung palästinensischer Gefangenen.

In Toulouse, Frankreich, ehrte das Collectif Palestine Vaincra Khader Adnan, indem palästinensische, arabische und internationalistische Aktivisten in einem Gemeinschaftsgarten einen Jasminbaum pflanzten, begleitet von Porträts von Adnan sowie der Flagge und der Landkarte Palästinas. Die Teilnehmer hielten eine Rede auf Arabisch, in der sie sein Engagement und seine Aufopferung für sein Volk und sein Land hervorhoben.

Diese Ehrung spiegelte Adnan selbst wider, der in Solidarität mit Georges Abdallah, dem libanesisch-arabischen kommunistischen Kämpfer für Palästina, der fast 39 Jahre lang in Frankreich inhaftiert war, einen Baum im besetzten Palästina pflanzte. Ein Foto von Abdallah schmückte den Baum und forderte seine Freilassung. In Toulouse findet die nächste Aktion für die palästinensische Befreiung, die Gefangenenbewegung und den Widerstand am Samstag, den 13. Mai um 15 Uhr statt. Die Palästina-Tour beginnt an der Metrostation Jeanne d’Arc.

In der Zwischenzeit hat Samidoun Paris Banlieue in den Straßen von Paris, mehrere visuelle Darstellungen in der ganzen Stadt geschaffen, die den Fall von Khader Adnan hervorheben und weiterhin die Freilassung aller 4.900 Palästinenser fordern, die hinter den Gittern der Besatzung sitzen.

Am Samstag, den 13. Mai, organisiert CAPJPO-Euro Palestine eine Kundgebung in Paris zum Gedenken an die 75 Jahre andauernde Nakba und zur Unterstützung des palästinensischen Widerstands. Samidoun Paris Banlieue nimmt neben Dutzenden von Organisationen an dieser Mobilisierung teil und unterstützt sie. Der Marsch wird Khader Adnan ehren und die Befreiung Palästinas vom Fluss bis zum Meer fordern.

In Berlin, hat Samidoun Deutschland seine Bemühungen fortgesetzt, den Kampf und das Opfer von Khader Adnan hervorzuheben, auch wenn es sich gegen Repressionen wehrt. Nach den ersten Bannern und Plakaten, die zum Gedenken an Adnan aufgehängt wurden, hat Samidoun Deutschland ein neues großes Wandbild zu seinem Gedenken gestaltet. Dies ging Hand in Hand mit der internationalen Kampagne gegen die antipalästinensische Repression in Deutschland und dem Aufruf zur Teilnahme an der Demonstration zum Gedenken an 75 Jahre Nakba am Sonntag, den 14. Mai um 14 Uhr vom Rathaus Neuköln zum Hermannplatz.

Das Wandbild wies auch auf die Graffitis hin, die in der ganzen Stadt zu Ehren Adnans und für die Befreiung Palästinas entstanden sind.

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In Köln, hat Samidoun Deutschland ein großes Wandplakat zu Ehren Adnans aufgehängt und zur Teilnahme an der Nakba-Gedenkkundgebung am Samstag, den 13. Mai um 14 Uhr in der Kalk Post in Köln aufgerufen.

In Düsseldorf hängten Samidoun-Aktivisten Plakate in Geschäften und auf den Straßen beliebter Stadtteile auf, insbesondere in solchen mit großen arabischen und palästinensischen Gemeinschaften, und würdigten Adnans Engagement für den Kampf und die palästinensische Befreiung.

https://twitter.com/samidoun_de/status/1653848696205746178

In Madrid, organisierte Samidoun España am 5. Mai eine Demonstration zu Ehren von Khader Adnan, zusammen mit Alkarama, Al-Yudur und der Masar Badil, der palästinensischen Bewegung des Alternativen Revolutionären Pfades. Die Teilnehmer forderten die Freilassung von Israa Jaabis, Walid Daqqah, Ahmad Sa’adat und Georges Abdallah sowie aller palästinensischen Gefangenen.

Sie riefen zu einer breiten Beteiligung an der Kundgebung Nakba 75 in Madrid auf, die am Sonntag, den 14. Mai um 12 Uhr von Atocha zur Plaza de las Provincias marschieren wird.

In Barcelona, Katalonien, organisierte Samidoun España eine Plakatkampagne auf den Straßen von Barcelona zu Ehren von Adnan. Die Plakatkampagne findet im Vorfeld einer Reihe von Veranstaltungen zum Gedenken an al-Nakba in Barcelona statt, darunter mehrere Vorträge über Georges Abdallah und ein Marsch am Samstag, den 20. Mai um 18 Uhr.

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Internationale Aktivisten aus verschiedenen Bewegungen haben sich an der Kampagne zu Ehren von Khader Adnan beteiligt und setzen den Kampf für die Befreiung aller palästinensischen Gefangenen und die Befreiung Palästinas vom Fluss bis zum Meer fort.

In Dublin, Irland, ehrte die Antiimperialistische Aktion sowohl Khader Adnan als auch Bobby Sands, den Märtyrer der irisch-republikanischen Gefangenenbewegung, der am 5. Mai 1981 im britischen Gefängnis starb, bei ihrem Protest gegen die Krönung des britischen Königs Charles.

Während seines Hungerstreiks empfing und bekundete Adnan Solidarität mit den irischen Gefangenen und grüßte ihrem anhaltenden Kampf für Freiheit.

Ebenfalls am 5. Mai zeigte die Grüne Brigade, engagierte Fans des schottischen Fußballclubs Celtic, die für ihre starke und konsequente Unterstützung Palästinas bekannt sind, in Glasgow ein großes Transparent zu Ehren Adnans.

Auch der Bobby Sands Trust gab eine Erklärung ab, in der er Adnans Tod betrauert und Adnans Frau und Familie sein Beileid ausspricht.

In Teheran, Iran, wurde Tage, nachdem sich die Menschen auf dem Filistin-Platz versammelt hatten, um Adnan zu trauern, ein großes Wandbanner zu Ehren seines Engagements für die Befreiung Palästinas aufgehängt.

Samidoun Netzwerk zur Verteidigung palästinensischer Gefangenen begrüßt all diese Bemühungen und ermutigt alle Freunde Palästinas und der palästinensischen Gemeinden, Khader Adnan und alle palästinensischen Gefangenen, die für ihre Befreiung kämpfen, in die bevorstehenden Gedenkfeiern zur Nakba 75 in Städten und Gemeinden auf der ganzen Welt einzubeziehen. Als Teil der Kampagne für die Befreiung Palästinas vom Fluss bis zum Meer.

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